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Was passierte mit dem Dornier Wal D 864 „Hecht“ ?

 

Gegen19 Uhr und während der Schleppzug noch ungefähr 18 1/4 Seemeilen südlich von Dueodde entfernt war, hatte sich der starke Wind zu einem richtigen Sturm entwickelt, als dann in einer plötzlichen Bö die Dünung von Backbord nach Steuerbord überging, die Schleppleine riß und das Flugboot aus dem Kurs drehte. Durch die Macht des Windes und der Wellen, kenterte das Flugboot und die Schleppverbindung brach. Die rechte Tragfläche des "Wal" tauchte in die See und richtete sich auch später nicht mehr auf. Eine zweite Bö brachte das Flugboot langsam zum Kentern, worauf der Pilot Kuring das Verlassen des mit wachsender Schlagseite treibenden Flugbootes an ordnete. Der Flugmaschinist hat bereits nach der ersten Bö die Passagiere zum Anlagen der Schwimmwesten aufgefordert. Die Schwimmwesten waren zwar in ausreichender Zahl vorhanden, aber nur teilweise in Ordnung.
Die Passagiere gingen aus der Einsteigluke im Bootsdeck über Bord, der Pilot ging über den rechten tiefer liegenden Stummel außenbords. Gemäß dem Dampfer „Theodor“ der Stettiner Rederei R.Chr.Gribel ist vermutlich der letzt bekannte  Position 54° 42’ N 14° 55’ O etwa 18,5 sm südöstlich Südspitze Bornholm.

Die „Maja“ versuchte die Schiffbrüchigen zu retten, was allerdings nur in drei Fällen gelang: Flugkapitän Kuring, der Flugmaschinist Richard Friedrich und der schwedische Passagier Sigurd Ericsson. Die „Maja“ hatte mittlerweile selbst auch ernste Probleme, da das Schleppkabel sich in die Schraube gedreht hatte und eines der Segel, vom Sturmwind komplett zerrissen war. Der Motorschoner setzte die S.O.S. Flagge und versuchte so schnell wie möglich einen Hafen zu erreichen.
Kurz nach 20.00 Uhr kam das niederländische Schiff „Spes“ am Unfallort an. Es war für das niederländische Schiff, unmöglich das Flugboot direkt zu erreichen. Der Sturm war so heftig dass der „Spes“ nicht in der Lage war ein Rettungsboot auszubringen. Die niederländische Besatzung glaubte es mit einem kleinen Schiff zu tun zu haben und hatte keine Ahnung, dass hier ein Flugboot verunglückt war. Die „Spes“ versuchte die noch lebenden Schiffbrüchigen zu retten. Es wurden Frau Ruth P.Northorp und Herr I.L.Burkholder aus New York im Wasser treibend gesichtet. Beide befanden sich auf einer Europa-Reise und planten von Stockholm nach Rotterdam zu fahren, um von dort wieder in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.

Die Seeleute versuchten mittels eines Bootshaken Frau Northorp aus dem Wasser zu ziehen. Beim Rettungsversuch öffnete sich die Schwimmweste und Frau Northorp fiel  zurück in die See und ertrank. Auch ihr Begleiter konnte nicht gerettet werden. Die weitere Suche nach Überlebenden wurde dadurch erschwert, da die „Spes“ mit nur 50 Tonnen statt 250 Tonnen beladen war. Durch die geringe Beladung des Schiffes lag das Schiff sehr hoch im Wasser, war schwer manövrierfähig und drohte selbst ein Opfer des Sturmes zu werden. Die „Spes“ suchte noch einige Zeit weiter, sichtete jedoch keine Überlebenden mehr, brach die Rettungsaktion ab und ging wieder auf Kurs.

Mittlerweile waren auch auf der Insel Bornholm Rettungsaktivitäten angelaufen. Am 8. Juli frühmorgens  war die „Snogebaek Redningsvaesen“, die dänische Seenotrettungsbehörde, alarmiert worden. Mangels genauer Informationen  konnte man allerdings wenig unternehmen. Dennoch lief gegen 5.00 Uhr das Rettungsboot „Havet“ von der Insel Moen unter Kapitän Madsen zur Suche aus. Ebenfalls benachrichtigte der Leuchtturmwächter Lüsberg Poulsen von Dueodde an der Südspitze von Bornholm die Behörde, dass ein Torpedoboot der Reichsmarine gegen
5. Uhr Dueodde passiert hatte. Das Schiff fuhr in Richtung von Neksö Red, wo ein Lotse Informationen zur Suche überbrachte. Gegen 0545 Uhr sichtete der Leuchtturmwächter noch ein deutsches Flugzeug, und bei Snogebaek wurde noch ein Flugzeug wahrgenommen.

Der isländische Kapitän der „Maja“ meinte noch gesehen zu haben, dass die „Spes“ zwei Überlebende gerettet hätte. Auf Bornholm musste man ihn informieren, dass keine weiteren Überlebenden gefunden wurden, auch die Bergung einzelner gesichteter Toter war in der hochgehenden See nicht möglich, sie konnten erst Tage später gefunden und geborgen werden. 
Letztendlich wurden nur Flugkapitän Kuring , der Flugmaschinist Richard Friedrich und der schwedischer Passagier Sigurd Ericsson gerettet. Alle waren unterkühlt und wurden von der Frau von Kapitän Gudmundir Jonsson so gut wie möglich an Bord der „Maja“ versorgt. Kapitän Jonsson musste sich indessen um das verhedderte Schleppkabel
kümmern.Die „Maja“ verfolgte ihre Reise nach Bornholm, um Mitternacht kam sie im Hafen von Neksö an, und die drei Überlebenden wurden im Krankenhaus von Neksö aufgenommen. Keiner war ernsthaft verwundet, nur einer hatte Schnittwunden an der Hand. Alle hatten jedoch einen Schock erlitten.

 
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